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  Zusatz zu News

Stellungnahme zu den jüngsten Äußerungen des türkischen Ministerpräsidenten, R. T. Erdogan, gegen Eziden (Yeziden, Jesiden



Die unterzeichnenden ezidischen Vereine sind zutiefst besorgt und zugleich entsetzt angesichts der jüngsten Äußerungen, die der türkische Ministerpräsident Erdogan am 21.10.2012 im Rahmen einer Flughafeneröffnung in der türkischen Stadt Elazig getätigt hat. Unter dem freneti...
schen Beifall zahlreicher Anhänger bezeichnete Erdogan die in der Türkei lebenden Eziden als „Terroristen“, die es zu erblinden gelte, als „Ungläubige“ und „Gottlose“. Erdogan nahm Bezug auf eine internationale Eziden-Konferenz, die am 17. und 18.10.2012 in Diyarbakir, nicht unweit von Elazig, durchgeführt wurde. Die Konferenz sollte dazu dienen, immer noch bestehenden Ressentiments gegenüber den Eziden und der ezidischen Religion in der Türkei Einhalt zu gebieten und Perspektiven eines ezidischen religiösen Lebens in der Türkei aufzuzeigen. Denn heutzutage leben kaum mehr Eziden in der Türkei. Die meisten von ihnen mussten vor allem in den 1980er Jahren ihre Heimat aufgrund anhaltender religiöser Verfolgung verlassen. In Deutschland leben derzeit schätzungsweise 80.000 Eziden. In den letzten Jahren haben gleichwohl vor allem Eziden der älteren Generation den Wunsch geäußert, in ihre Ursprungsheimat zurückzukehren.

Erdogans Äußerungen sind, gerade weil sie von einem führenden Repräsentanten des türkischen Staates stammen, aus mehrfachen Gründen unverantwortlich, inakzeptabel und scharf zu verurteilen:
1. Sie sind dazu geeignet, Hass und Misstrauen zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften in der Türkei zu säen, obwohl es das Bestreben der Türkei sein sollte, die religiöse Vielfalt als ein bestehendes Faktum nicht nur zu akzeptieren, sondern auch zu hegen und zu pflegen.
2. Sie verstärken bestehende Vorurteile gegenüber einer religiösen Minderheit und apostrophieren durch die brachiale Wortwahl Eziden zu gesellschaftlichen Außenseitern.
3. Sie sind – und das zeigen andere Beispiele aus dem Nahen und Mittleren Osten – geeignet, Gewalt gegen Eziden zu legitimieren, weil sie als Terroristen und Ungläubige bezeichnet und damit gleichsam als Vogelfreie gebrandmarkt werden.

Die Geschichte lehrt uns immer wieder, dass führende Repräsentanten eines Staates durch solche diffamierenden und dehumanisierenden Reden sehr viel Unheil zwischen verschiedenen Völkern und Religionsgemeinschaften stiften. Sie spalten und sorgen so für Intoleranz und Vorurteile, die oft in Gewalt, Unterdrückung und Verfolgung münden. Vor diesem Hintergrund werden Eziden seit Jahrhunderten aufgrund weitverbreiteter Vorurteile, Ressentiments und Klischees in islamischen Ländern verfolgt und unterdrückt. Erdogan schürt mit seiner ezidenfeindlichen Rede weitere Spannungen zwischen Eziden und Muslimen.

Die Unterzeichner verweisen in diesem Kontext auf die Beitrittsbemühungen der Türkei. Religionsfreiheit ist ein elementarer Bestandteil der europäischen Werteordnung. Wenn aber führende Repräsentanten eines Gemeinwesens Religionsfreiheit als Exklusivrecht der Mehrheitsreligion sehen, ist der Minderheitenschutz akut gefährdet. Auf diese Weise wird von der Staatsspitze wohlkalkulierte Exklusion betrieben, wo gesellschaftliche Integration geboten wäre. Zudem macht sich der türkische Ministerpräsident unglaubwürdig, wenn er bei anderer Gelegenheit im Rahmen von Beitrittsverhandlungen mit der EU Frieden, Demokratie, Meinungs- und Religionsfreiheit in der Türkei propagiert.

In seiner Rede dehumanisiert, diffamiert und dämonisiert Erdogan die Eziden in aller Welt. Die Unterzeichner appellieren an die demokratische Öffentlichkeit, so etwas nicht hinzunehmen. Die Unterzeichner wünschen sich ein friedliches, tolerantes und solidarisches Zusammenleben aller Völker und Religionsgemeinschaften.

Die Unterzeichner
E-ZI-DI - Yezidischer Verein in Ostfriesland e.V. (Leer)
Ezidische Gemeinde Hessen e.V. (Gießen)
Ezidische Jugend e.V.
Ezidischer Kulturverein Augsburg e.V.
Ezidischer Kulturverein Heidekreis e.V.
Ezidischer Rat in Bielefeld und Umgebung e.V.
Ezidisches Kultur- Zentrum in Celle und Umgebung e.V. (Celle)
Föderation der Ezidischen Vereine e.V.
Gesellschaft Ezidischer AkademikerInnen (GEA)
Kaniya sipi e.V. (Bielefeld)
Lalish Zentrum für Ezidische Kultur in Deutschland e.V. (Bielefeld)
Mala Ezidiya Berlin e.V. (Ezidische Gemeinde Berlin)
Mala Ezidiya Nienburg (Ezidische Gemeinde Nienburg)
Mala Ezidiya Sulingen (Ezidische Gemeinde Sulingen)
Mala Ezidiya Wesel (Ezidische Gemeinde Wesel)
Verein der Eziden am unteren Niederrhein e.V. (Kalkar)
Verein der Eziden am unteren Niederrhein e.V. (Kleve)
Vereinigung der Eziden in Siegen
Yezidi-European-Society (YES) e.V.
Yezidische Gemeinde OWL e.V. (Bielefeld)
Yezidisches Forum e.V. (Oldenburg)
Zentralrat der Yeziden in Deutschland

Gesellschaft Ezidischer AkademikerInnen (GEA)
Essen, den 28.10.2012


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Regent von Gottes Gnaden

In der Wiener Zeitung

Von Carina Sulzer


 

  • Kaiser Konstantin stellte die Weichen in der Macht- und Religionspolitik der Spätantike neu: Mit der "Konstantinischen Wende" vor 1700 Jahren begann der Aufstieg des Christentums.

 

Konstantins Sieg über den Usurpator Maxentius in der Schlacht an der Milvischen Brücke bei Rom am 28. Oktober 312 markiert mehr als eine bloße Episode auf seinem Weg an die Spitze des römischen Imperiums. Für die europäische Geschichte brachte die damit verbundene Konstantinische Wende eine beträchtliche Verschiebung der Machtverhältnisse im gesamten mediterranen Raum. Daneben steht Konstantin aber auch am Beginn einer Entwicklung, in der das Christentum Herrschaft durch Gottesgnadentum legitimierte; eine Praxis, die bereits die alten Pharaonen zu nutzen wussten.

Ikone: Konzil von Nicäa, 335. Kaiser Konstantin präsentiert die erste Texthälfte des apostolischen Glaubensbekenntnisses.

 

Ikone: Konzil von Nicäa, 335. Kaiser Konstantin präsentiert die erste Texthälfte des apostolischen Glaubensbekenntnisses.Wikimedia


 

Geboren wurde Konstantin um das Jahr 280 in Naissus (dem serbischen Ni), als Sohn des Offiziers Constantius Chlorus und dessen vermutlicher Konkubine Helena. Von dieser trennte sich der aufstiegsorientierte Militär jedoch, heiratete standesgemäß und war unter Diokletian mit der Sicherung der westlichen Grenzen beauftragt. Der reformorientierte Diokletian, der die Tetrarchie (Viererherrschaft) eingeführt und Rom aus einer Krise geführt hatte, nahm sich auch des jungen Konstantin an. Dieser erhielt an Diokletians Residenz in Nikomedia (dem türkischen Izmit) nicht nur eine gute Ausbildung, er war wohl auch eine Art Faustpfand für den Seniorkaiser.

Information

Hinweis: Die internationalen Symposien der "Art Carnuntum" unter der Ägide von Piero Bordin befassen sich seit mehreren Jahren mit der politischen Weichenstellung durch die Carnuntiner Kaiser-Konferenz von 308. Das heurige Symposion findet von 9. bis 11. November in Carnuntum statt. Informationen unter: team@artcarnuntum.at.

Dessen Vier-Kaiser-Modell sah zwei Augusti und zwei Cäsaren vor, wobei Letztere quasi Thronprätendenten der Augusti waren. Ein dynastisches Erbfolge-Prinzip lehnte Diokletian strikt ab; er wollte die Macht in den Händen von Männern wissen, die sich durch Leistung auszeichneten.

Freiheit für Christen
Als er 305 zurücktrat, fand er in Galerius einen Nachfolger, der seine Auffassung teilte und dem im selben Jahr erfolgten Aufstieg von Constantius zum Augustus der westlichen Reichshälfte mit Misstrauen begegnete, zumal dieser bald Bestrebungen erkennen ließ, seinen Sohn Konstantin zum Cäsar machen zu wollen. Konstantin, damals bereits als Militärtribun im Donauraum erfolgreich, ging 305 nach Britannien, um seinen Vater im Kampf gegen die Pikten zu unterstützen. Als Constantius im Jahr darauf verstarb, riefen die Soldaten seinen Sohn zum Augustus aus.

Da dieses Vorgehen keineswegs auf ungeteilten Zuspruch stieß, berief Diokletian zur Klärung der Machtfrage eine Kaiser-Konferenz in Carnuntum (308) ein. Bei dieser Konferenz wurde die vierte Tetrarchie etabliert, indem Galerius (Augustus) und Maximinus Daia (Cäsar) in der oströmischen, Licinius (Augustus) und Konstantin (Cäsar) in der weströmischen Reichshälfte eingesetzt wurden.

311 erließ Galerius im Namen der vier in Carnuntum ernannten Tetrarchen in seiner Residenzstadt Nikomedia das erste Toleranz-Edikt gegenüber den Christen. Da Galerius zuvor zu den grausamsten Christenverfolgern zählte, wird Konstantin als treibende Kraft hinter dieser Entscheidung vermutet. Die Vereinbarung von Mailand (313) erweitert das Edikt um die Freiheit für alle Religionen - auch hier dürfte Konstantin einflussreich gewirkt haben.

Noch war das junge Christentum weit entfernt von der späteren Verfolgung Andersgläubiger und geprägt vom Geist der religiösen Toleranz, die für das Römische Reich ursprünglich typisch gewesen war. Konstantin verkörperte diese Haltung beispielhaft und blieb auch als Förderer des Christentums tolerant gegenüber anderen Religionen.

Vor ihm waren Christen häufig Opfer blutiger Verfolgung gewesen. Trotzdem war ihre Zahl gewachsen, wobei Schätzungen von rund zehn Prozent der römischen Bevölkerung zu Konstantins Lebzeiten ausgehen.

Die zahllosen Entrechteten fühlten sich vom Christentum bevorzugt angesprochen, während die bedeutenden philosophischen Diskurse der Zeit - der Stoizismus und der Neo-Platonismus - für diese Bevölkerungs-Segmente wenig mehr als eine abgehobene Beschäftigung der reichen Oberschicht darstellten. Auch auf Frauen wirkte die neue Religion anziehend. Vielleicht, weil sie sich davon eine Besserung ihrer sozialen Stellung erhofften.

Zu den Sympathisantinnen zählte möglicherweise auch Konstantins Mutter Helena (wobei propagandistische Hofschreiber das Konkubinat, dem Konstantin entstammte, geflissentlich übersahen). Konstantin war ihr lebenslang eng verbunden und es ist anzunehmen, dass sie hinter seinem Engagement für das Christentum stand. Bald nach ihrem Tod wurde sie für ihren Einsatz um die Bewahrung des frühchristlichen Erbes heilig gesprochen.

Da von den Tetrarchen einzig Konstantin dem christlichen Glauben nahe stand, lässt sich über die Gründe der anderen Unterzeichner des Toleranz-Edikts nur spekulieren. Die römischen Kaiser hatten zuvor im Frieden predigenden Christentum eine Bedrohung der militärischen Ordnung Roms gesehen. Viele Christen waren daher jenseits der römischen Provinzgrenzen gezogen, wo sie ausgiebig missionierten. Im Gegensatz zur römischen Religion zählte die Mission ja zur unbedingten Glaubenspraxis, und bereits die ersten Apostel hatten weite Missionsreisen unternommen. Der Apostel Thomas soll gar bis nach Indien gelangt sein, wo sich indische Christen noch heute auf ihn berufen.

Neben Juden, Christen und ihnen verwandten Glaubensrichtungen, wie die heute noch vereinzelt anzutreffenden Mandäer oder die dem Zoroastrismus verwandten Yeziden, gab es eine Vielzahl anderer Kulte. Die in Carnuntum angesiedelten Römer etwa hingen mehrheitlich dem damals weit verbreiteten Mithras-Kult an, von dem das Christentum einige Elemente aufnahm.

 

 

 

SCHLEICHENDE ISLAMISIERUNG DER TÜRKEI

21.10.12
Internationales, News 

 

von Zentralrat der Armenier in Deutschland

Armenier appellieren an Kanzlerin Merkel

Unberechenbare politische Entwicklungen drohen im Vorderen und Mittleren Orient – diese Befürchtung äußert der Zentralrat der Armenier in Deutschland (ZAD) in einer Stellungnahme zum geplanten Staatsbesuch des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan am 30. und 31. Oktober in Berlin.

Der Westen, appelliert der ZAD-Vorsitzende Azat Ordukhanyan an Bundeskanzlerin Angela Merkel, muss die zunehmend radikale Islamisierung der Türkei endlich zur Kenntnis nehmen: „Wir stehen offensichtlich vor einem gefährlichen Wendepunkt türkischer Politik. Ankara kehrt dem Westen den Rücken und orientiert sich zunehmend an den Ideen eines pantürkischen Großreichs, das den Einfluss des vergangenen osmanischen Reichs wiederherstellen soll.“

Neuester Anlass für die Sorgen der Armenier und anderer Türkei-stämmiger Migranten in Deutschland ist Erdogans programmatische Rede auf dem Parteitag seiner AKP vor wenigen Wochen. Der türkische Ministerpräsident beschrieb den Weg seines Landes gen Westen unter dem Jubel seiner Anhänger schlicht so: Das Ziel sei „2071“. Diese Jahreszahl markiert ein dramatisches Ziel: 2071 nämlich jährt sich zum tausendsten Mal die Schlacht von Manazkert (Manzikert), die den Sieg der seldschukisch- türkischen Macht über Byzanz vorbereitete - und den Sieg über die Christen.

Erdogan, so der ZAD-Vorsitzende, forciert die schleichende Islamisierung der Türkei und er verliert auf diesem Weg zunehmend jede Hemmung: Er bezeichnet Sultan Arp Aslan als leuchtendes Vorbild, einen grausamen Kriegshelden also, der sich die Idee des allherrschenden Türkentums, des Turanismus, auf die Fahne geheftet und damit Richtung Westen gezogen ist. Das Jahr 1071 war der schwarze und verhängnisvolle Wendepunkt in der Geschichte vieler Hochkulturen wie der Armenier, der Griechen, der Assyrer und vieler anderer. Ganz offensichtlich stehe diese aggressive pantürkische bzw. panislamische Idee noch immer – oder: jetzt wieder – auf der Agenda der aktuellen Politik Ankaras.
 
Es gibt viele weitere Anzeichen für die radikale Islamisierung der Türkei: etwa die geplante Umwidmung der griechisch-orthodoxen Basilika von Trabzon in eine Moschee; der Propagandafilm „Fethi 1453“, der zur Zeit mit großem Erfolg erbärmliche Hetze gegen Christen übt; die beunruhigende Einschränkung der Meinungs- und Religionsfreiheit; anhaltende Menschenrechtsverletzungen nicht zuletzt gegenüber ethnischen und/oder religiösen Minderheiten wie Kurden, Assyrern, Aleviten, Yeziden oder Armenier.
 
Ordukhanyan: „Was bedeutet das für den Westen, wie interpretieren wir in Zukunft die Interventionen Ankaras, seiner Diplomaten und der Religionsbehörden hierzulande? Muss ‚2071’ nicht endlich als Warnsignal verstanden werden, viel genauer hinzuhören, wenn die Türkei eine neue politische Grundsatzlinie definiert? Sind nicht auch die deutschen und europäischen Organisationen Türkei-stämmiger Migranten – Muslime oder Nichtmuslime - gefordert, Widerstand zu leisten und aufzuklären über eine brandgefährliche Entwicklung der türkischen Politik?“

Und was, so der ZAD-Vorsitzende weiter, bedeuten all diese Signale für den Prozess der Annäherung der Türkei an die Europäische Union?

Europa beginnt möglicherweise bereits, sich abzuwenden: Kein westlicher Politiker von Rang war auf dem Kongress der AKP vertreten. Der ZAD: „Diese Zurückhaltung europäischer Politik mag ein Zeichen der Ermutigung sein. Wichtiger wäre allerdings ein kraftvoller Einspruch: Davon ist nichts zu hören.“

www.zentralrat.org

 


 

VON: ZENTRALRAT DER ARMENIER IN DEUTSCHLAND

 

 

 
HILFE Für SHINGAL
 
SPENDENKONTO
"Hilfe für Shingal"
Vereinigung der Eziden in Siegen e.V.
IBAN: DE31 4605 0001 0001 2676 24
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E-mail: eziden-siegen@gmx.de

 

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